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ocean colour scene - painting

(cooking vinyl/indigo)

ocean colour scene - paintingdie britpop-mods um paul wellers gitarristen steve cradock haben mit "painting" ihr mittlerweile zehntes album veröffentlicht. auch hier frönen sie wieder ihrem 60s-pop geschwängerten merseybeat. erstaunlicherweise aber wirkt das album der mittlerweile zum trio geschrumpften post-mods dann doch nicht so altbacken wie erstmal befürchtet. klar, soundtechnisch hat sich trotz vereinzelt eingesetzter delay- und wavegitarren nicht mehr viel verändert, da haben es sich ocean colour scene in ihrer retro-mod-ecke viel zu gemütlich gemacht. flotte soul-bläsersetze, exzellente psychedelische beatles- und small faces-zitate gepaart mit folkigen hippiejesken ausflügen und noten machen die ganze sache zwar rund und solide, aber auch nicht unbedingt spannend und neu. textlich wird sich in dem doch insgesamt recht melancholischen werk diesmal mit kriegstragödien, verlustängsten und massenmördern befasst, wobei ocean colour scene dort durchaus politisch stellung beziehen.
was auf der ganzen albumlänge von 14 songs in 38 minuten aber als kontinuierlicher begleiter fehlt ist vielleicht die eingängigkeit, ausgeklammert mal drei perlen - das swingende "painting", das folkige "goodby old town" und das fantastische "weekend" ausklammert. in diesen songs nämlich zeigen ocean colour scene vortrefflich auf, wie zeitloser britpop 2013 klingen kann. wie auch immer: "painting" gehört definitiv zu ihren besseren alben und ist jedem freund von handwerklich feinem britpop zu empfehlen. und kaum eine britische band bringt den 60s pop immer noch so leidenschaftlich und auf so eine liebevolle, altmodische aber sympathische art in die gegenwart wie ocean colour scene.
(benny ruess)

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