bereits
ein jahr nach dem letzten album "elysium" schieben die pet
shop boys einen nachfolger hinterher. und der hat es durchaus in sich.
"elysium" war nun ja doch ein sehr ruhiges und getragenes
werk und wurde sogar zum teil als mildes alterswerk verspottet (nur,
wie sollte man die schiere brillianz eines meisterwerkes wie "yes"
auch adäquat toppen? insoweit war "elysium" vielleicht die
perfekte platte zur richtigen zeit). "electric" klingt dagegen
heuer wie eine kampfansage. vom altersruhesitz direkt zurück in die
diskothek. kompromissloser hat man tennant/lowe auf albumlänge/einem
regulären studioalbum, abgesehen von den disco- und relentless-alben,
noch nie clubmusik machen hören. natürlich muss man in diesem zusammenhang
einräumen, dass ein grossteil des charmes der pet shop boys in ihrer
kühlen eleganz und in auch ihren ruhigeren momenten liegt/lag ("being
boring" u.ä.). und beides findet auf "electric" nicht
statt. aber das muss es auch nicht. alleine der opener und erste single
"axis" ist bereits höllisch gut. im grunde ein instrumentalstück
das gleich andeutet was den hörer erwartet. ausufernde dance-songs mit
grosser geste. alleine zwei songs des albums (u.a. die durchaus hörenswerte
springsteen-coverversion "the last to die") unterschreiten
überhaupt nur die 5 minuten marke. "electric" ist eine reise,
ein spontaner abend im coolsten club der stadt. mitreissend und faszinierend,
alleine weil überraschend und so unerwartet in dieser konsequenz. und
mit "love is a bourgeois construct" gelingt ihnen scheinbar
völlig nebenbei einer der besten songs ihrer karriere (eine art tanzbares
"red letter day" – seinerzeit auf "bilingual" zu
finden). sie beweisen hiermit, dass sie immer noch relevant sind und
sich nicht zu verstecken brauchen. nach "elysium" klingt das
hier sehr lebendig, unmittelbar und in jedem fall sehr im hier und jetzt.
die pet shop boys sind wieder da, mit einem paukenschlag. man darf gespannt
sein, was als nächstes kommt, und wie die halbwertszeit von "electric"
sein wird. jedenfalls bleibt festzuhalten: selbst zeitgemässe dance-musik
können sie also noch. daumen hoch.
(benjamin lippert)
bereits
ein jahr nach dem letzten album "elysium" schieben die pet
shop boys einen nachfolger hinterher. und der hat es durchaus in sich.
"elysium" war nun ja doch ein sehr ruhiges und getragenes
werk und wurde sogar zum teil als mildes alterswerk verspottet (nur,
wie sollte man die schiere brillianz eines meisterwerkes wie "yes"
auch adäquat toppen? insoweit war "elysium" vielleicht die
perfekte platte zur richtigen zeit). "electric" klingt dagegen
heuer wie eine kampfansage. vom altersruhesitz direkt zurück in die
diskothek. kompromissloser hat man tennant/lowe auf albumlänge/einem
regulären studioalbum, abgesehen von den disco- und relentless-alben,
noch nie clubmusik machen hören. natürlich muss man in diesem zusammenhang
einräumen, dass ein grossteil des charmes der pet shop boys in ihrer
kühlen eleganz und in auch ihren ruhigeren momenten liegt/lag ("being
boring" u.ä.). und beides findet auf "electric" nicht
statt. aber das muss es auch nicht. alleine der opener und erste single
"axis" ist bereits höllisch gut. im grunde ein instrumentalstück
das gleich andeutet was den hörer erwartet. ausufernde dance-songs mit
grosser geste. alleine zwei songs des albums (u.a. die durchaus hörenswerte
springsteen-coverversion "the last to die") unterschreiten
überhaupt nur die 5 minuten marke. "electric" ist eine reise,
ein spontaner abend im coolsten club der stadt. mitreissend und faszinierend,
alleine weil überraschend und so unerwartet in dieser konsequenz. und
mit "love is a bourgeois construct" gelingt ihnen scheinbar
völlig nebenbei einer der besten songs ihrer karriere (eine art tanzbares
"red letter day" – seinerzeit auf "bilingual" zu
finden). sie beweisen hiermit, dass sie immer noch relevant sind und
sich nicht zu verstecken brauchen. nach "elysium" klingt das
hier sehr lebendig, unmittelbar und in jedem fall sehr im hier und jetzt.
die pet shop boys sind wieder da, mit einem paukenschlag. man darf gespannt
sein, was als nächstes kommt, und wie die halbwertszeit von "electric"
sein wird. jedenfalls bleibt festzuhalten: selbst zeitgemässe dance-musik
können sie also noch. daumen hoch.