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polly scattergood - arrows

(mute/goodtogo)

polly scattergood - arrowsmehr als drei jahre ist es her, das polly scattergoods selbstbetiteltes debutalbum veröffentlicht wurde. nun folgt ihr zweiter longplayer "arrows", eine plausible musikalische weiterentwicklung in modernen musikzeiten. scattergoods erstlingswerk, bei uns nur als import zu erhalten, ist ein beeindruckendes werk, das musikalisch die brücke zwischen folk, teenage drama und zurückhaltenden, wenn oft auch tanzbaren keyboardbeats schlägt. in seiner stimmung erinnert es an die verlorene zeit des britpop mit seiner gloriosen überhöhung von liebe, leid und sehnsucht. die genremischung aus folk, pop und elektro funktioniert deshalb, weil scattergood die genres mit respekt behandelt, kompositionen sich auf folkloristische stile konzentrieren und pop und beats lediglich spärlich eingesetzt werden. "arrows" folgt dem erstlingswerk in der tradition der musikstile, allerdings gewinnen pop und elektro verstärkt einfluss auf kompositionen und bestimmen die songstrukturen; scattergood arbeitet verstärkt an der neuinterpretation des 80er jahre bombastpop im kontext elektronischer musik. die folge ist, dass die dynamik der von scattergood erzählten geschichten sich weniger in der entfaltung der komposition wie auf ihrem debut spiegelt, sondern in den treibenden beats wurzelt. "arrows" verliert dadurch die authentizität des erstlingswerkes, jene authentizität gegenüber emotionen und sehnsucht, die seit dem niedergang des britpops aus der britischen musikwelt verschwunden ist. trotzdem bleibt "arrows" ein gutes album, ruhelos, über verlust und liebe, das insbesondere jüngere generationen überzeugen dürfte und den modernen musikalischen weg einer künstlerin wie scattergood beispielhaft aufzeigt. so sagt scattergood selbst: "some of it is about love and loss. but it's also about moving on from that. the key is moving on, pulling yourself together again. the one thing that runs through me constantly is music."

jf

polly scattergood @ world wide web