(mute/goodtogo)
so
unbekannt mir der name simon fisher turner bislang auch war, ist der
mann doch kein unbeschriebenes blatt. bekannt wurde er vor allem durch
seine zusammenarbeit mit derek jarman, dem legendären britischen experimental
regisseur.
so ist es fast naheliegend, dass "the epic of everest" ein
soundtrack ist. und zwar zu dem gleichnamigen film von 1924, der gerade
als restaurierte neufassung zugänglich gemacht wurde.
der film behandelt -wie der name schon vermuten lässt- eine mount everest
expedition. die musik dazu ist eine interessante mischung von traditioneller
musik der region, experimentellen geräuschhaften klängen und teils symphonisch
anmutender arrangements. meist sehr reduziert, sehr ruhig und auf eine
seltsame art berührend. selbst collagen wie "ama dablam",
das aus ein wenig rauschen mit ein paar elektronischen tupfern besteht,
schaffen eine atmosphäre, die perfekt zu einer everest spedition zu
passen scheinen. "the epic of everest" ist vielseitig, bricht
aber nie aus der fremdartigen ungewöhnlichen atmosphäre aus. schwer
zu greifen und auch zu begreifen ist es, was da zu hören ist. böswillig
könnte man einige tracks auch als etwas esoterisch abtun. aber dass
das eigentlich unsinn ist, dafür sorgen dann schon beteiligte menschen
wie cosey anni tutti (throbbing gristle), die auf einigen stücken kornett
spielt, oder der cellist peter gregson.
toller eigenwilliger und interessanter soundtrack, der perfekt in den
winter passt.
(volker kindt)
simon
fisher turner @ world wide web
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