home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

suuns - images du futur

(secretly canadian/cargo)

suuns - images du futurauweia, nach dem zu recht von kritikern abgefeierten debutalbum "zeroes qc" legen die kanadischen elektrojazzer suuns nun nach und haben den rockappeal endgültig rausgeschmissen. stattdessen wird musik nun zu einem kunstwerk gekürt, popsong-konventionen die beim debut noch durchschimmerten über bord geworfen und schwer einen auf elektro-prog-rock gemacht. alleine der opener "powers of ten" ist schon ein kapitaler fehlstart. der song kommt gut aus den blöcken, mit wabbernder noiserock- gitarre und monströsen drums, krepiert aber ohne wirkliche spannungsbögen auf halber strecke. ein guter song als albumopener sieht nun wirklich anders aus. ohnehin hat man bei suuns immer wieder den eindruck als haben sie prog- und krautrock, an dem sie sich ja orientieren, falsch verstanden. wo z.b. animal collective an diversen stellen brillieren scheitern suuns auf ganzer linie. suuns sind nur die langweilige seite von new psychedelia und electro-jazz, dabei kann experimentelle popmusik doch so spannend sein. ok, suuns haben abgedrehte ideen und unkonventionelle breakbeats, doch können diese einen guten popsong nicht ersetzen. den bekommen sie auf albumlänge nämlich nicht einmal im ansatz auf die kette. die subtile ungemütlichkeit von "images du futur" mag man von mir aus ja gerne als tolle kunst abtun... das schlimmste aber ist: das album ist nicht fade, sondern läst einen bis zum ende ausharren und auf das große "aha-erlebnis" hoffen. selbst wenn songs wie "sunspot" oder auch "holocene city" vielversprechend beginnen verbleiben sie doch in beliebiger, bisweilen nerviger monotonie. am ende schließen suuns ironischerweise mit dem ebenfalls langweiligen "music won’t save you". da haben sie zum ersten mal recht. solche musik wie sie auf "images du futur" ablassen kann mich allerdings nicht mehr retten. selbst die ödesten werke von neu!, can oder faust haben mehr sex als dieses auf ganzer linie enttäuschende zweite album von suuns. schade.
(benny ruess)

suuns @ facebook