the knife - shaking the habitual

(rabid records/cooperative/universal)
drei
jahre nach "tomorrow, in a year" veröffentlichen die geschwister dreijer
alias "the knife" nun ihr neues album. wieder auf ihrem eigenen label
rabid records und wieder mit der gewohnten prise spleen und verschrobenheit
gespickt, wie wir es von diesem seltsamen elektroduo gewohnt sind. klar,
gewöhnt man sich zu sehr an die macken und an die experimentierfreudigkeit
dieser beiden mutmusiker, kann man den beiden schon fast berechenbarkeit
unterstellen. das würde aber dem allgegenwärtigen "was'n das jetzt?!"
widersprechen, dass einem beim hören von "shaking the habitual" permanent
auf den lippen liegt. das ist keineswegs abwertend gemeint. denn egal,
ob man "the knife" nun als die tanzbare version von "dead can dance",
als einen versimpelten und aufs minimalste herunter gebrochenen "aphex
twin" oder als m.i.a.-soundalike – jetzt mit vollmeise - bezeichnet.
man verdeutlicht damit immer die andersartigkeit und den einflussreichtum
der band. und so richtig greifbar sind sie deshalb nie. die vor inzwischen
zwölf jahren angezettelte maskerade der beiden nimmt auch mit diesem
album kein ende. zwar erlauben sich the knife inzwischen hier und da
ein feature, ansonsten versteckt sich das eher medienscheue duo aber
noch immer hinter ihrer soundkulisse aus klappernden beats, hirnrissigen
arrangements und wackeligen melodien aus allem, was das weltliche instrumentarium
so hergibt. dabei sollte inzwischen eines klar sein: verstecken mussten
sich karin und olof eigentlich noch nie. dass dabei inhaltlich ganz
nebenbei noch mit konventionen der geschlechterrollen gebrochen wird,
ist ebenfalls auf der habenseite zu buchen. gut gemacht ihr zwei, auch
wenn dieses album echt kopfschmerz bereitet.
(mike witschi)
the
knife @ web
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