(universal)
"popkultur
kompakt"! so lautet der untertitel dieser ersten compilation aus
dem hause fluxfm, seines zeichens - über die jahre gereifter - berliner
(bremer/stuttgarter) radiosender. mit 40 stücken auf zwei cds bekommt
man ordentlich etwas geboten, wobei die zusammenstellung im einzelnen
dann mehr fragen aufwirft als das sie die bezeichnung "popkultur
kompakt" befriedigend beantworten würde. da fällt zum einen sehr
schnell auf, dass die fluxfm playlist eigentlich um einiges vielseitiger
ist, als es diese zusammenstellung abbildet. genauer kann ich die programmschwerpunkte
nicht beurteilen, aber angesichts des untertitels stößt mir schon auf,
dass das gesamte weite feld aus indierock mit übergängen zu der ganzen
amerikanischen schrägstrich brooklyner surfpopblase als auch zu derzeitig
dünner gesäten musikalisch relevanten britischen bands hier komplett
ausgeblendet ist. stattdessen hat das ganze einen größeren elektronischen
überhang (fast die gesamte zweite cd kann man darunter verbuchen), was
an sich nicht verkehrt wäre! nur ist dafür einfach zuviel belangloses
und durchschnittliches zusammengefasst. entschuldigung, aber die tracks
von kalkbrenner, iamx, boys noize, koze und co. (um nur mal die großen
namen zu nennen) sind allesamt absolut verzichtbar. warum finden sich
keine bands mit aktuellen releases wie wrongkong, james yuill, hatem,
here is why oder small black? schon klar, so wenig wie diese kompilation
die globalisierte und multiplurale musikalische vielfalt von popkultur
einfangen kann, es also nahezu unmöglich ist, dies umfassend und befriedigend
mit einer zusammenstellung abzubilden, kann ich für mich beanspruchen,
popkultur allgemeingültig zu definieren!
aber sagt mal, wir reden hier doch über pop, oder?
genau, und wenn dieser sampler hier dann mal über POPsongs zu mir zu
sprechen beginnt, dann finden sich gleich entweder echte gassenhauer
und verkaufsschlager, die es mittlerweile auch ins ndr 2 programm geschafft
haben (z.b. capital cities, lumineers) oder aber ebenfalls relativ gleichförmiger
wie schwächelnder folksound (alabama shakes, of monsters and men), oder
am besten beides!
nur um das nochmal deutlich zu sagen, auch an einer starken gewichtung
richtung folk hätte ich grundsätzlich nichts einzuwenden (höre etwa
neil halstead, karo, leisure society, jacco gardner, villagers und andere),
wenn diese denn nur etwas vielseitiger angelegt wäre und das gros einfach
wirklich gute hörenswerte folkpopsongs wären. sind sie aber nicht und
von daher finde ich, wird diese erste fluxfm-compilation ihrem untertitel
"popkultur kompakt" einfach nicht gerecht!
(mf)
fluxfm
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