the veils - time stays, we go
(pitch beast records/rough trade)
mit
den veils taucht wieder mal eine band auf, welche die "goldenen"
jahre britischer popmusik im letzten jahrzehnt zwar volle kanne mitgenommen
hat. und doch war die band mit neuseeländischen wurzeln seit und mit
ihrem debut "the runaway found" im jahr 2004 eigentlich von
anfang an etwas aus der art gefallen. ähnlich wie etwa starsailor war
ihr pathetischer opulenter und melancholischer sound eher dem britpop
der 90er und den folgenden vier bis fünf jahren der "depression"
verpflichtet. embrace, späte manics, suede und puressence ließen sich
da als referenzgrößen nennen.
und obwohl ich ihr 2009er werk "sun gangs" durchaus gelungen
fand, bin ich von dem erscheinen ihres vierten albums doch einigermaßen
überrascht worden. zu wenig zeitgenössisch erscheinen mir the veils
mit ihrem "pathos-pop". umso erstaunlicher das das quartett
um kopf, sänger und songwriter finn andrews nun auf "time stays,
we go" anscheinend völlig unbeeindruckt vom lauf der dinge und
der zeit fortfährt mit seinem musikalischen schaffen. sicher, man hat
rough trade verlassen, ob freiwillig oder unfreiwillig muss hier aus
unwissenheit offen bleiben. ach ja, und richtig, es sind gut vier jahre
ins land gegangen. aber losgelöst davon haben sie mit "time stays,
we go" erneut einen ausdruckstarken, teils emotional verdichteten
und musikalisch anspruchvollen longplayer eingespielt. ähnlich dem vorgänger
gelingt the veils hier erneut eine gute balance aus luftig-poppigen
arrangements und schwülstiger melancholie, etwa einem nick cave nicht
unähnlich. die wahl-londoner unterstreichen damit einmal mehr, dass
sie sich zeitlosen pop verpflichtet fühlen und wenig an aktuellen musiktrends
und -entwicklungen partizipieren (wollen)... the veils gelingt mit "time
stays, we go" so ein überraschend gutes "comeback"!
(mf)
the
veils @ world wide web
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