(jagjaguwar/cargo)
musik
ist einfach ein teufelszeug! da hört man seit über zwei jahrzehnten
echt intensiv musik, hat einiges kommen und gehen sehen und glaubt -
natürlich - recht gut zu wissen, was der eigene geschmack so hergibt
und was auch nicht. und darf dann doch feststellen, dass immer noch
große wie kleine überraschungen auf einen warten können. so jüngst geschehen
bei "fain", dem dritten album der britischen wolf people.
bereits nach den ersten zwei minuten des openers "empty vessels"
läßt sich deutlich erahnen, welche musikalische richtung das quartett
hier einschlagen wird. und nicht nur das. je länger man "fain"
auf sich wirken läßt, wird deutlich, wie hochverdichtet, in sich stimmig
und qualitativ überaus gelungen dieses album - mit seinen bezügen von
frühen pink floyd zu den wüstenrockern minus the bear - ist. und das,
obwohl hier zwingend das schlagwort "progrock" im munde geführt
werden muss, und das doch nun so gar nicht meins ist... wolf people
aber schaffen es, dass ich doch schwer ins grübeln komme über mich und
mein verhältnis zu jener spielart des rock. tatsächlich ist ihr songwriting
hier einfach überzeugend, teilweise auch mitreissend und das trotz wiederholter
songlänge weit gen der fünf minuten. dafür sitzen die meisten breaks,
das spiel aus ruhigen melodiösen parts und bratziger rockgitarre einfach
zu gut. wie es wolf parade sowieso nicht verpassen, trotz verspieltheit
schöne melodien in ihre songs einzubauen. auch die persucssions schmiegen
sich hervorragend in die songs ein und die weichen melancholischen vocals
von frontmann jack sharp besorgen schließlich den rest. ach ja, nicht
zu vergessen, die muffige staubige produktion, die "fain"
- wie ich finde - weitere retroeske authenzität verleiht. alles in allem
also ein echt gelungener überraschungstrip für mich...
(mf)
wolf
people @ world wide web
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