chris garneau - winter games
(clouds hill/rough trade)
mit
"winter games" veröffentlicht das noch relativ junge hamburger
kleinstlabel clouds hill nach the building ein weiteres sehr ambitioniertes
album. der französische solokünstler chris garneau hat dabei in einem
fünfjährigen prozess seinen dritten langspieler fertiggestellt. aus
anderen beispielen der musikgeschichte kann man ableiten, dass sich
so ein langer musikalischer entstehungsprozess nicht immer gut auf die
musik auswirkt. es besteht über so einen langen zeitraum schlichtweg
die gefahr, unmittelbarkeit und das wesentliche - beispielsweise eine
songidee - aus den augen zu verlieren und insbesondere die arrangements
zu überladen... tatsächlich gibt es auf "winter games" - vor
allem zum ende hin - ein zwei drei längen. chris garneau scheint an
jenen stellen genau das passiert zu sein, seine lieder klingen dann
etwas zu überladen und sind für meinen geschmack zu wenig song- und
zielorientiert. zum glück aber schlägt diese kritik nur vereinzelt durch.
dagegen schaffen es songs wie "oh god", "danny"
oder das gesondert zu erwähnende - weil einfach großartig - "pas
grave" eine - in qualität und intensität - sehr besondere melancholische
streicherpoppige atmosphäre zu zaubern. chris garneau kann es daher
mit "winter games" auch durchaus mit verwandten künstlern
wie sufjan stevens oder bon iver aufnehmen...
(mf)
chris
garneau @ world wide web
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