(acid jazz/alive)
das
quintett aus london ließ einen im letzten jahr mit ihrer schmissigen
single "recover" und dem kleinen indie-disco-hit "the
hard way" aufhorchen und war mir zudem schon dadurch nicht unsympathisch,
dass sie sich nach dem coolsten serienkiller der tv-geschichte benannt
haben. somit war die erwartung an ihr debut "shimmer gold"
bei mir zumindest relativ hoch. die band um songwriter –und sänger tom
rowlett sind mit dem britpop der 90er aufgewachsen und das hört man
an allen ecken und enden der platte. alle, die mit diesen einflüssen
nichts anfangen können, brauchen eigentlich nicht weiter zu lesen, denn
sie werden mit der band eh kaum etwas anfangen können. alte helden wie
shed seven, menswear, bluetones und konsorten schimmern unübersehbar
durch. auch soundtechnisch macht man es sich neben stilitisch sehr ähnlichen
bands des neo-mod-britpops a la courteeners oder rifles bequem. das
mag vielleicht etwas langweilig klingen, doch leider sind die penetranten
ohrwürmer und die texte, die sehr an jene eines ray davis (the kinks)
erinnern, zu gut als das man "shimmer gold" ignorieren sollte.
dexters machen keinen indie-diskurpop, sondern richtig angenehmen, teils
leicht angeprollten bierspritz-britpop der direkt aus dem hooligan-geschwängerten
pub aus camden zu uns herüberweht.
das ist alles zwar nicht neu, soll es aber nach dem selbstverständnis
der band auch gar nicht sein und beschert eine solide party-platte für
das frühjahr 2014. "shimmer gold" schimmert somit zwar nicht
immer gülden, doch zur bronzemedaille reicht dieses gelungene debutalbum
allemal.
(benedikt ruess)
dexters
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