(xl records/beggars group)
der
heiß ersehnte nachfolger des meisterwerks "skying" stellt
durchaus eine zäsur in der entwicklung dieses londoner quintetts dar.
so haben sich the horrors leider vom post-shoegaze und progressivem
dreampop der beiden vorgängeralben verabschiedet und ihren sound neu
definiert. es ist durchaus verständlich, das die band um sänger faris
badwan nach zwei ähnlich gelagerten werken ihren sound etwas neu definieren
wollte, doch dieser klare bruch überrascht durchaus. die songs bauen
sich wieder in längen auf, sind jedoch poppiger und elektronischer.
analoge synthieflächen und arrangements lassen einem alte wavepophelden
der frühen 80er einfallen. unglaublich, aber einige songs wie "first
day of spring" klingen nach den ganz frühen simple minds, echo
& the bunnymen und auch ultravox aus der midge ure ära. das könnte
durchaus einige alte fans erstmal vergrätzen, denn es ist schon ein
starker bruch den the horrors vollziehen. aber letztlich ist es schon
großartig wie gekonnt the horrors im new wave– und synthiepop der 80er
herumwildern, dazu eine prise psychedelic-pop dazuschütten und wunderbare
soundgemälde kreieren, die sich zum ende hin immer wieder zu wunderschönen
hymnen vereinen. das alles wäre zu schön, wenn gleichzeitig nicht einige
songs etwas zu oft unnötig in die länge gezogen werden würden und die
starke homogenität dabei nicht schnell auch etwas langweilen würde.
daher ist es ratsam, das album in voller länge zu hören. dann zündet
die magie und "luminous" umarmt einen wohlig und lässt sich
melodien und ohrwürmer entfalten. the horrors haben mit "luminous"
endgültig alle indie-schubladen verlassen und bauen sich immer mehr
ihre eigenen soundcollagen. das muß nicht jedem gefallen, wie sich das
"londoner chamäleon des indiepops" immer wieder dreht und
seine farbe ändert, verdient aber dennoch meinen höchsten respekt.
(benny ruess)
the
horrors @ world wide web
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