(highline records/rough trade)
wenn
ich das vorwegnehmend sagen darf: wirklich "abgefahren" (entschuldigt
die gänsefüßchen, ich meine, was ist heute noch wirklich abgefahren!?),
was die vier damen von the icypoles hier als ihr debut "my world
was made for you" vorlegen! abgefahren insofern, da die musikalischen
bezüge, die auf ihrem ersten album durch jede ritze dringen, auf eine
fast beängstigend große geschmackssicherheit schließen lassen und gleichzeitig
- gelinde gesagt - wenig aktuellen wie zeitgenössischen musikalischen
bezug haben... dass heisst, lediglich ihr produzent haima marriott,
mitglied bei architecture in helsinki, stößt das fenster ein wenig ins
hier und jetzt auf. und bildet gleichzeitig so etwas wie einen ersten
querverweis, haben sich the icypoles in der vergangenheit doch nicht
nur im umfeld von architecture in helsinki herum getrieben, sondern
sich offensichtlich auch die reizvolle kombination aus girl-group-ähnlichen
gesangharmonien mit reduzierten lofigen arrangements abgeguckt. klar,
und wenn man in diese richtung noch weiter zurück guckt, müssen wie
zwangsläufig auch andere namen der randständigen pophistorie fallen:
etwa cat's miaow, marine girls und young marble giants. auch diese drei
bands leben vom weiblichen - meist eher fragil wie schwebend anmutenden
- gesang und ihrem mal lofigen mal auf notwendigste abgespeckten sound.
lediglich die young marble giants haben noch den new wavigen und sehr
in den vordergrund geschobenen bass im portofolio, und den haben die
vier australierinnen denn auch gleich wiederholt mit in ihre arrangements
integriert. überhaupt, "my world was made for you" kann mit
dieser eigenwilligen rezeptur nicht nur überzeugen, dafür ist das songwriting
wiederholt einfach nicht schmissig genug. aber insbesondere die beiden
coverversionen "just you" aus der twin peaks serie und martikas
"love thy will be done" sind gelungen und machen dieses debut
zu einem spannenden sommersoundtrack...
(mf)
the
icypoles @ world wide web
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