home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

linda perhacs - the soul of all natural things

(asthmatic kitty/cargo)

linda perhacs - the soul of all natural thingsvor 43 jahren veröffentlichte linda perhacs ihr album "parallelograms". ein meisterwerk amerikanischer musikgeschichte, eines vieler highlights der musikerinnen und musiker des topanga canyon in los angeles. auf "parallelograms" existieren weder zeit noch raum; sinnlichkeit und musik werden eins in den hippiefolk kompostionen von perhacs. sie selbst habe niemals drogen genommen, sagt perhacs, die in einer kunstszene und zeit aufwächst, die von bewusstseinserweiternden mitteln bestimmt wird. es ging nicht um den schnellen kick und die große party, sondern um die nähe zur und das verstehen von welt und natur. die sinnlichkeit hinter dem sein, das friedvolle erfahren einer besseren welt, in einer welt, die der heutigen in schönheit und kunstfertigkeit, poesie und harmonie um lichtjahre voraus ist. auf "the soul of all natural things" ruft linda perhacs uns eine solche welt ins gedächtnis, sie erinnert und lässt uns teilhaben an dem, was war, und an dem, was sein könnte. "we get too far out of balance and we must find a way to get back to our polestar", sagt perhacs, und: "i felt that people needed to be reminded of that. my music isn't just recreational, it's not just entertainment. i have a deeper purpose. my soul is giving itself to the people; i want them to be helped, i want them to be lifted." ihre neuen lieder tragen titel wie "the soul of all natural things", "river of god", "when things are true again" oder "songs of the planets". titel, die nah am spirituellen liegen und eine welt der natur, des erfahrens und ein leben außerhalb unseres alltags assoziieren. titel, die aber auch unweit leichtgläubiger esoterischer schönmalereien siedeln. diesen schmalen grat zwischen authentischer erfahrungspoesie und neokitsch beschreitet perhacs auf ihrem neuen album - und dies nicht nur lyrisch, sondern auch musikalisch. mit schwebenden keyboardflächen ist ihr album ungewöhnlich modern, ähnelt bands wie bat for lashes, die sich in soundscapes verlieren, um unendlichen raum zu erzeugen, der sich lediglich in monotonen wiederholungen verliert, nicht jedoch in universeller unendlichkeit. dabei bedarf es nur dem bezaubernden gitarrenspiel und der unendlichen weite und tiefe von perhacs stimme, um sich in zeit und welt zu verlieren. aufrichtig, voller anmut und in einem naturhaften purismus singt perhacs ihre lieder, dass es modernes muskalisches werkzeug nicht gebraucht hätte. zu schön ist diese stimme, zu sehr den traditionen des topanga canyons verhaftet, als dass sie in eine moderne welt passen würden.

jf

linda perhacs @ world wide web