(erased tapes/indigo)
es
gibt so viel zu schreiben über lubomyr melnyk, jenen ukrainischen komponisten,
den die welt nicht kannte, bis er in 2013 sein debutalbum "corollaries"
vorlegte. ganz plötzlich war der alte ukrainer, der 1948 geboren wurde,
inmitten des muikalischen geschehens. nicht nur überragte "corollaries"
alles, was sonst in 2013 komponiert wurde, melnyks musik begründete
auch das genre der continuous piano music, einem ungebrochenen klavierspiel
von solch betörender schönheit, dass die oft weit über zehnminütigen
kompositionen viel zu kurz scheinen. mit "evertina" legt melnyk
nun ein minialbum vor, auf denen die drei enthaltenen stücke sanfter
und melodischer scheinen; doch dies mag täuschen, denn auch sie neigen
dazu, sich ins hypnotische zu verlieren, zu verweilen und bleiben doch
ihrem charakter – ein "zwischenspiel" zu sein – treu. melnyk
selbst sagt über sein spiel: "das klavier hat für mich so viele
verschiedene gesichter, so viele persönlichkeiten und wunder – es ist
wie das leben selbst, sich ständig verändernd und dennoch von permanenter
schönheit. so wie schmetterlinge die niemals geradeaus fliegen und dennoch
mit anmut ihren zahlreich verwinkelten weg hinter sich lassen."
er hat recht. melnyks musik scheint schöpferisch, gottgegeben, ohne
ziel und zeit, voll von schönheit und hingabe – einzigartig!
jf
lubomyr
melnyk @ world wide web
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