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morphinettes - demorol ep

(eigenvertrieb)

morphinettes - demorollange war es in hamburg wirklich schwierig feine neue bands auszumachen. immerhin, the morphinettes sind eine von jenen, denen man durchaus sowas wie einen kleinen durchbruch zutrauen kann. bereits vor ein paar monaten haben sie ihre im eigenvertrieb vertriebene ep "demorol" herausgebracht, die schon beim ersten hören so gar nicht "deutsch" klingt. das ist schon mal bemerkenswert, vielmehr glaubt man, das powertrio - bestehend aus casper pop, leo pope und peter gröbitz - stammt aus irgendeinem versifften amerikanischen vorort-kaff und befindet sich nun im landeanflug auf die großen glitzernden metropolen. morphinettes sind radikal und kompromisslos. sie sind rauh, ungezügelt, haben doch pop-appeal und schlingern angenehm zwischen garagen-college-rock, grunge und minimal wave hin- und her. ok, das ist vielleicht nicht neu, aber das hingebungsvolle und glaubwürdig wirkende leidenschaftliche herumgekrähe von sänger und gitarrist casper gibt dem ganzen eine angenehme eigene note. auch die attitüde, "demorol" in dieser garagigen lo-fi version aufzunehmen ist sympathisch. doch muss man auch sagen, dass etwas mehr hi-end-studio einigen songs durchaus gut getan hätte. als mich neulich jemand fragte, wie die denn klingen würden meinte ich spontan: "stell dir vor the vaselines und eggstone würden sich auf einen jam treffen. dann kommt der junge robert smith von 1982 herein und kreischt unter crack zugedröhnt ins mikro dazu. dann kämen wahrscheinlich morphinettes heraus."
ich weiß, der begriff des "ehrlichen" garagen indiepops ist etwas abgedroschen, doch wenn eine band diesen terminus wunderbar ausfüllt, dann sind das hier in hamburg the morphinettes
(benny ruess)

morphinettes @ facebook