(interbang/broken silence)
verdammt!
kann das duo sepiatone mal bitte schön seine songwriterhausaufgaben
etwas sorgfältiger erledigen!? hätte es das getan, ihr zweites album
"echoes on" hätte das zeug für einen echten begeisterungssturm
haben können, so aber... doch kurz der reihe nach. sepiatone, dass sind
hugo race, gründungsmitglied der bad seeds (und noch einiges mehr) und
marta collica, sizilianische sängerin und instrumentalistin. acht jahre
nach ihrem debut wird nun mit "echoes on" ein neues werk präsentiert.
musikalisch ist es insofern reiz- wie anspruchsvoll, da es mit abwechslungsreichen
und dabei gleichermaßen klassischen wie zeitgenössischen arrangements
zu überzeugen weiß; mal eher sphärisch wie die albumeröffnung "conflicted",
mal fast gainsbourg-swingend wie der nächste track "shallow tears",
immer aber intim und mit großer atmosphärischer dichte. es ist förmlich
zu hören, dass hier zwei gestandene musiker, künstler, sehr genau wissen,
was sie tun. sehr gelungen spielen sie wiederholt mit duettgesangspassagen,
die ihren reiz natürlich aus der unterschiedlichkeit ihrer stimmen erhalten.
insbesondere durch den dunklen eher gesprochenen gesang hugo races mag
man sich an verwandte künstler wie leonard cohen, mick harvey, stuart
a. staples, mark lanegan (zusammen mit isobel campbell) oder eben den
bereits erwähnten serge gainsbourg erinnert fühlen... und vor dem hintergrund
dieses lobgesangs ist es doppelt bedauerlich, dass die beiden auf "echoes
on" songwriterisch so gar nichts nachhaltiges zu bieten haben,
relativiert es das zuvor geschriebene doch mehr als es mir lieb ist...
einprägsame melodiebögen, refrains, geschweige den hooklines, alles
mehr oder weniger fehlanzeige!
(mf)
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