the skull defekts - dances in dreams of the known unknown
(thrill jockey/rough trade)
es
soll ja menschen geben, die mit eingängigen melodien nichts anfangen
können. "easy listening" ist eben nicht so ihr ding. die im
allgemeinen sprachgebrauch als "ohrwürmer" bezeichneten tracks
sind ihnen eine gräuel. wird es musikalisch zu harmonisch, krümmen sie
sich gequält am boden und winseln um gnade.
genau für diese hörerschaft könnte das neue album des schwedischen quintetts
etwas sein. denn wollte man die musik auf der platte mit einem wort
beschreiben, fiele einem sofort das wort "sperrig" ein.
nun muss sperrig ja nicht gleich schlecht bedeuten. so sei nur an die
pixies erinnert, die es trotz eines ganz eigenen musikverständnisses
geschafft haben, disharmonische melodien zu kreieren, die sich trotzdem
in den gehörgängen festsetzen und einen wochenlang nicht mehr loslassen
wollen.
das schaffen die experimentalrocker von den skull defekts meiner meinung
nach jedoch leider nicht. denn die durch scheppernde gitarren und treibendes
schlagzeug dominierten und von einem an die "rakes" erinnernden
sprechgesang eher begleiteteten songs haben ein großes problem: passagen,
bei denen man beim ersten mal hören noch denkt: "ja, hübsch"
werden solange wiederholt, bis man sagt "es nervt". so werden
die songs zwar länger aber nicht unbedingt interessanter.
fazit: sperriger, schräger experimenteller rock, für den mein seichtes
gehör leider nicht geschaffen ist. für musikliebhaber, die auch gerne
mal abseits des melodiendiktats ihren musikalischen horizont erweitern,
könnte die platte jedoch eine lohnende investition sein.
(lm)
the
skull defekts @ facebook
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