(mercury/universal)
tori
amos (north carolina, usa) ist zurück. nicht etwa aus einer vergessen
zeit (ihr vorgängeralbum "gold dust" liegt erst zwei jahre
zurück), sondern zurück in ihrem musikgenre, jener musik, die sie in
den neunziger jahren berühmt werden liess. auf den alben der neunziger,
wie "little earthquakes" oder "from the choirgirl hotel",
hören wir einen ähnlichen quirligen, lebendigen pop, wie auf ihrem neuen,
vierzehnten studioalbum "unrepentant geraldines". nach ausflügen
ins orchestrale und hin zur klassichen musik erfahren und hören wir
amos stimme ganz neu. in puristischen kompositionen wird ihr gesang
oft nur von klavier begleitet (zweifellos die besten momente auf "unrepentant
geraldines"), teilweise legen sich keyboardsounds dazu, drums und
gitarre. zu den schönsten liedern gehört "promise", das sie
gemeinsam mit ihrer tochter natasha singt. zwei fantastische stimmen,
die sich wundervoll ergänzen. der aufmüpfige song "giant’s rolling
pin" bleibt einem ebenso im gedächtnis, wie die getragene und doch
aufbruchsfrohe ballade "america". "unrepentant geraldines"
ist ein munteres album, ein mosaik aus schönen, teils aufregenden liedern,
das lyrisch einen großen bogen schlägt: von betrogenen liebschaften
bis hin zu aktuellem zeitgeschehen rund um die nsa spionageaffäre. ein
zeitgemäßes album in vielerlei hinsicht und doch eine neuentdeckung
alter tugenden.
jf
tori
amos @ world wide web
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