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weatherman - weatherman

(tw/scl/broken silence)

the weatherman - weathermankennt ihr das? man ist unterwegs und dann läuft euch jemand über den weg, den ihr kennt aber schon lange nicht gesehen habt. die wiedersehensfreude ist schier grenzenlos. in freudiger erwartung einer anregender, selbstverständlich äußerst geistreicher konversation geht man mit einem fröhlichen "hey, lange nicht gesehen!" auf die person zu. soweit, so gut. leider erntet man statt der erhofften umarmung nur einen entgeisterten blick und die frage "kennen wir uns?" erfahrungsgemäß ist es besser, nicht auf seinem standpunkt zu beharren und sich einzugestehen, dass ein das gedächtnis hier wohl einen streich gespielt hat.
was das alles nun mit dem dritten album von alex monteiro alias "the weatherman" mit dem originellen titel "weatherman" zu tun hat? eine ganze menge: einige der zwölf songs (die tanzbaren "out of my mind", "fab", "15 days" oder die ballade "i've come home") erinnern so stark an ben folds, dass man geneigt ist, an herrn monteiro herumzuzerren und ihn lautstark aufzufordern, endlich die maske abzunehmen.
das album jedoch als einen einfachen abklatsch der werke des genialen amerikanischen pianisten/sänger und alleinunterhalters zu bezeichnen, würde ihm jedoch nicht gerecht. so geht der opener "unite the people" (könnte auch von "the blood arm" sein) direkt vom ohr ins bein und der portugiese stellt damit unter beweis, dass er eben doch mehr ist als der geistige zwillingsbruder von ben folds. und das klavierlastige, rein instrumentale "see ya" am ende des albums zeigt, das gute popmusik auch ohne gesang auskommen kann.
mit "the weatherman" ist "weatherman" also ein solides drittlingswerk gelungen. sicher, das rad hat er damit nicht neu erfunden. das ist für ein gutes album aber auch nicht immer notwendig.

(lm)

the weatherman @ world wide web