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yann tiersen - infinity

(mute/goodtogo)

yann tiersen - infinityjaja..."amelie"-soundtrack und so! seit jahren wehrt sich der bretone tiersen gegen dieses ihm anhängede image, einfache kitschige klavier- oder akkordeon-musik zu spielen. dabei hat schon seine zusammenarbeit mit shannon wright 2005 in eine sehr düstere und andere richtung gedeutet.
natürlich kommt auch auf "infinity" klavier zum einsatz. aber in maßen. vielmehr hört sich das hier nach vergleichsweise konventioneller band an: mit schlagzeug, gitarre, bass und gesang. zwar mit vielen sounds und streichern, aber eben eine band. tiersen wäre aber nicht tiersen, wenn er nun einfach nur ein banales rock/pop-album aufnehmen würd. daher hat er sich für "infinity" inspiration in island geholt, wo teile des albums auch realisiert wurden. vielleicht rührt da auch die etwas an sigur ros erinnernde postrockige atmsophäre her, ohne dabei ähnlich pathetisch zu klingen wie die isländer.
melancholisch und teils sogar düster ist dann das, was tiersen uns hier präsentiert. und so ganz kann er doch nicht aus seiner haut, wenn man sich auch mal an einen soundtrack erinnert fühlt.
"infinity" ist eine erfrischend moderne pop-platte geworden, die vielseitig ein weiterer schritt tiersens weg von seinem image als französischer klischee-musiker hin zu einem interessanten popmusiker ist. weiter so!

(volker kindt)

yann tiersen @ facebook