albert hammond jr. - momentary masters
(infectious/rough trade)
nachdem
die strokes mit ihren letzten drei alben leider ein bißchen in der beliebigkeit
des indierocks der 00er-jahre versunken sind und julian casablancas
solo auch immer mehr tragisch abgebaut hat, war eigentlich nicht mehr
viel von irgendwelchen anderen strokes-protagonisten zu erwarten. umso
erstaunlicher ist es, dass der leadgitarrist der strokes - albert hammond
jr. - mit seinem dritten soloalbum "momentary masters" positiv
aufhorchen lässt. ok geschenkt, ein großer sänger war er nie, aber der
opener "born slippy" zeigt ungeahnte virtuosität im songwriting
auf und auch das dylan-cover "don't think twice" ist echt
gelungen. dazu schöne reduzierte aber druckvolle abgehnummern wie "losing
touch", "side boob" oder "razors edge" im unverkennbaren
strokes-gewand, die man sich eigentlich auf deren letzten alben gewünscht
hätte. zwar ist nicht alles ist gold was hier glänzt, einige recht schlappe
nummern wie "power hungry" oder "coming to getcha"
hätte er sich ruhig sparen können und auch die produktion hätte an einigen
stellen noch ein bißchen mehr wärme sowie detailverliebtheit im arrangement
vertragen können. fazit: "momentary masters" ist aber insgesamt
ein gelungenes rundes indiepopwerk, das alte strokes-fans hoffen lässt,
dass die über-band des letzten jahrzehnts ja vielleicht doch noch ein
gutes werk auf die kette bekommen könnte. einen großartigen gitarristen
und songschreiber haben sie ja mit albert hammond schon in ihren reihen!
vielleicht sollte julian mal mehr auf ihn hören?
(benny ruess)
albert
hammond jr. @ world wide web
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