daughn gibson - carnation
(sub pop/cargo)
nachdem
josh martin aka daughn gibson mit seinem vorgänger "me moan"
2013 bei kritikern wie hörern kleine begeisterungsstürme ausgelöst hat,
legte er nun jüngst sein neues album "carnation" vor. geblieben
ist zunächst einmal sein - irgendwo zwischen neil hannon, nick cave
und elvis liegender - baritongesang. auch die düster-morbide atmosphäre
- als wäre sie dem soundtrack zur hbo-serie "true blood" entliehen
- bleibt vorherrschend. grundsätzlich passt daughn gibson weiterhin
nur schwer in herkömmliche musikalische schubladen - ob er sich ihnen
absichtlich entzieht oder sich dies zufällig ergibt muss aufgrund fehlender
informationen offen bleiben - daher tauchte bei der beschreibung des
vorgängers wohl auch wiederholt die, durchaus passende, behelfskategorisierung
"goth-country" auf. für "carnation" nun scheint
sie mir nicht mehr hinreichend zu passen. vereinzelt lässt sich wohl
noch eine - mal mehr mal weniger - in den hintergrund gemischte verhallte
steelgitarre ausmachen, aber insbesondere auf albumhälfte eins ist der
einsatz von synthies das prägendere element. und innerhalb des wiederkehrenden
konzeptionellen elements des düster-abgründigen hat sich daughn gibson
hier noch einmal mehr neue musikalische zugangswege erarbeitet. "carnation"
ist damit ein anspruchsvolles werk geworden und stellt in seiner vielschichtigkeit
die beiden vorgänger in den schatten. keine leichte kost, aber gerade
deshalb eines der besseren alben der ersten jahreshälfte...
(marco flöß)
daughn
gibson @ bandcamp
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