destroyer - poison season
(dead oceans/cargo)
daniel
bejar aka "destroyer" ist schon seit jahrzehnten aktiv mit
seinem leicht spleenigen indie pop. u.a. mit spencer krug bei "swan
lake" oder auch bei den "new pornographers". wirklich
umtriebig. und alles, was er anfasst, ist auf eine art besonders. mit
seinem letzten album als "destroyer" ("kaputt")
erreichte er nun endlich auch mal eine breitere öffentlichkeit. wobei
das allerdings eine gewisse anbiederung an bestehende trends war (was
bejar so gar nicht nötig hat!), hat er auf "poison season"
wieder zu seinem stil zurückgefunden, der "destroyer" ausmacht.
bejars stets schnarchiger gesang trifft auf indiepop, schwelgerischen
pop mit streichern oder auch auf bläser mit viel 70er appeal. in "hell"
lässt das an "divine comedy" denken. alle songs erinnern in
atmosphäre und tiefe an scott walker der frühen 70er. tiefe ist wohl
das schlüsselwort zu "poison season". selbst über auf den
ersten blick fröhlichen songs wie der single "times square"
schwebt stets eine gewisse melancholie. aber nicht so eine selbstmitleidige
melancholie, sondern eine, die nachdenklichkeit ausdrückt. und intimität.
bejar nimmt einem (also hier mir) dann noch ganz nebenbei die angst
vor den 70ern und funky bläsern. und trotz aller vielfalt ist das album
sprichwörtlich wie aus einem guss.
destroyers "poison season" dürfte eines der besten alben des
jahres sein. ganz groß!
(volker kindt)
destroyer
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