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hecta - the diet

(city slang/universal)

hecta - the dietgespannt lege ich die cd in den inzwischen seltener genutzten player meines autos ein. eine familienheimfahrt steht an, zwei stunden monotone autobahn, in denen man mal bremst, mal nach links oder rechts lenkt und ansonsten die gedanken schweifen lassen kann. also gute voraussetzungen, um diesem nebenprojekt von kurt wagner, den immer ein wenig nach tankstellenwart aussehenden typen mit der truckerkappe und der angenehm tiefen stimme, zu lauschen. statt lambchop-iger westerngitarre und was sonst noch so an instrumenten auf texanischen verandas so herumsteht, soll es bei hecTa beats geben. eine annäherung an moderne tanzmusik, die erstmal spannend klingt. das typische einlegesurren ertönt und dann haut ein harter beat direkt aus dem berghain quer durch den wagen. bääm! ich zucke zusammen und drehe hektisch den großen lautstärkeknopf nach links.
wieso sind diese radiosender eigentlich immer nur so leise eingestellt, das ist doch verkehrsgefährdend wie pantomimische witze von der rückbank.
auf den ersten beat folgen dann weitere schnelllere, dann ein break, dann die ersten warmen worte unterlegt von etwas geplucker und dann kommt der beat zurück.
naja.
der zweite Song "sympathy for the auto industry" ist der schönste auf dem album und erinnert an mobys hits aus den ganz frühen nullerjahren.
also autoindustrie aufgemerkt, wenn es um die nächste spotuntermalung geht (das auto industry und autoindustrie verschiedene dinge sind, wird schon niemandem groß auffallen).
damit ist allerdings auch schon sehr viel, wenn nicht sogar alles gesagt, denn seit mobys zeiten ist im bereich von elektronischer musik wirklich einiges passiert und um wirklich zu begeistern, ist dieses album schlichtweg zu konventionell geraten. wirklich störend ist es auch nicht, aber nach song acht und auf höhe soltau hat man endgültig das gefühl, in einer zeitschleife gefangen zu sein und dann blitzt es auf einmal.

(da)

hecta @ world wide web