(domino records/goodtogo)
lou
barlow, gründungsmitglied von so wichtigen bands wie "dinosaur
jr", "sebadoh" und "folk implosion" meldet
sich mit mit seinem neuesten werk "brace the wave" auf sehr
sanfte und intime weise zurück. barlows markenzeichen, ein extrem rauschender,
unterproduzierter lo-fi sound, und seine eigenwillige interpretation
der ukulele, bilden wie erwartet die grundstruktur dieses albums, allerdings
steht die verzerrung von gitarre und gesang nicht im mittelpunkt, sonder
fungiert eher als klangliche beimischung zu seinen hauptsächlich akustischen
kompositionen. barlow klingt dabei erwachsener, ohne von seinem markanten
stil, den er sich über 30 jahre angeeignet hat, abzuweichen. inhaltlich
geht es um seine nach 25 jahren gescheiterte ehe, ein intensiver einschnitt
in seinem leben, den er uns auf sehr einfühlsame weise nahebringt. barlow
reflektiert über die emotionalen gefahren langjähriger beziehungen,
wie das bedürfnis nach nähe zur last werden kann und wie wichtig es
ist, fehler einzugestehen, um nach vorne zu blicken. dank barlows kreativer
produktionsweise, die ihn deutlich über den singer-songwriter einheitsbrei
hebt, klingt das alles viel weniger depressiv, als man erwarten würde.
"brace the wave" ist angenehm kurzweilig, überraschend hoffnungsvoll,
und fügt sich problemlos ein in barlows umfangreiche und einflussreiche
werkschau.
(torben deinert)
lou
barlow @ facebook
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