home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

lydia lunch retrovirus - urge to kill

(rustblade/broken silence)

lydia lunch retrovirus - urge to killviel wurde geschrieben über das wilde leben der lydia lunch und ihre bedeutung als stilikone eines eskapadistischen lebensentwurfs. die liste der bedeutenden menschen, mit denen sie zusammengearbeitet hat, ist lang und liest sich wie das das who-is-who der new wave/no wave und industrial szene. trotz vieler unterbrechungen und auch längerer pausen zog es lydia lunch immer wieder auf die bühne.
"urge to kill" ist eine art werkschau. lunch interpretiert hier alte songs zusammen mit alten mitstreitern neu. das ist erfreulich rau und wild. und es hat diese mitreißende düster-unkontrollierte konsequenz, die viele aktuelle bands vermissen lassen. kantig und sperrig lärmen die stücke no-wavig vor sich hin wie man es beinah seit "birthday party" nicht mehr gehört hat. eine erfreulich andere platte im vergleich zum derzeit weit verbreiteten glatt gebügelten einerlei.
es bleibt einzig die frage, ob neu-interpretationen überhaupt nötig sind. wenn das aber so überzeugend passiert wie auf "urge to kill", geht das aber vollkommen in ordnung.

(volker kindt)

lydia lunch @ bandcamp