(captured tracks/cargo)
puuh!
luis vasquez aka the soft moon hat sich mit seinem neo post punk seit
seinem selbstbetitelten debut aus 2010 ja schon immer sehr am rand konventioneller
hörgewohnheiten bewegt. meist sehr hypnotisch, düster und in geistiger
verwandtschaft zum psychedelischen "kopfbohrersound" von bands
wie archie bronson outfit und wooden shjips. mit "deeper"
- seinem dritten langspieler - packt the soft moon nun nochmal ein schippchen
drauf. um in bildern zu bleiben; befanden wir uns in seiner gesellschaft
bisher bereits in recht ungemütlichen kalten gemäuern, so geht es nun
"tiefer" ab in den keller, wo einen so richtig die dunkelheit
umschließt und sich alsbald ein eisiger kälteschauer auf die haut legt.
zugegeben, diese metaphern sind etwas abgegriffen um diese musikalische
entwicklung zu bebildern, aber trotzdem durchaus zutreffend. vasquez
bricht zwar nicht komplett mit seinem bisherigen musikalischen schaffen
- sondern bleibt seinen post punk wurzeln treu - wohl aber verschiebt
er die schwerpunkte seines sounds. ein ums andere mal darf man sich
jetzt bei der kühlen teils auch stampfenden electronic kombiniert mit
bis zur unkenntlichkeit verzerrten vocals an pioniere und spätere größen
aus ebm und electro-industrial - von front line assembly und front 242
über die form hin zu wumpscut - erinnert fühlen. wie gesagt, dieses
hinwenden zu "neuen" musikalischen ufern wird auf "deeper"
nicht bis ins letzte durchgezogen, sondern wechselt sich ab mit eher
darkwavigen und etwas melodiöseren songs, aber beides ist auf jeden
fall neu bei the soft moon.
mich kriegt vasquez damit nicht zu packen, konnte mich die electronic
body music schon zu meinen schwarzkittelzeiten nur bedingt begeistern,
so finde ich im hier und jetzt zu weiten teilen von "deeper"
erst recht keinen zugang mehr. und ich bin gespannt, wie es anderen
indie- und waveaffinen captured tracks sympathisanten mit dieser veröffentlichung
gehen wird...
(marco flöß)
the
soft moon @ world wide web
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