the white birch - the weight of spring

(glitterhouse/indigo)

lang gab es kein lebenszeichen von dem projekt "white birch" um den norweger ola floettum: das letzte album erschien 2006 und auch der letzte auftritt fand in dem jahr statt. da rechnete natürlich kaum einer mehr mit " the white birch". umso größer war die überraschung, als das neue album bei mir im briefkasten lag.
all die jahre hat floettum soundtracks geschrieben. das schlägt sich auch auf "the weight of spring" nieder. die musik wirkt schemenhaft und schafft es, dass vor dem geistigen auge nebelige winterlandschaften auftauchen.
floettum hat den grundsound der band nicht angetastet. lange hatte das projekt den ruf, die norwegischen "sigur ros" zu sein. von der melancholischen atmosphäre her mag das stimmen, jedoch ist "the white birchs" musik weit davon entfernt, elfenhaft zu schweben, sondern erscheint eher bodenständig.
sehr ruhige, teils aufs mindeste reduzierte songs entwickeln einen sog voller schöner melancholie. neu sind die duette mit mehreren verschiedenen frauen. in diesen songs entsteht durch die zweite stimme ein traditioneller us-amerikanischer sound. etwas schade in dem fall, weil es den stücken das besondere etwas nimmt. da das aber auch nur auf drei der 12 stücke zutrifft, ist das bequem zu verschmerzen.
"the white birch" sind zurück und das ist vielleicht nicht ganz passend zu dem bald kommenden frühling, aber dennoch wunderschön!

(volker kindt)

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