(warner)
gleich
zu beginn zwei fragen an den geneigten leser. erstens: wer mag disco?
zweitens: wer mag pathos? wer eine der beiden fragen mit einem klaren
"nein" beantwortet, kann hier ruhigen gewissens aussteigen,
denn das drittlingswerk des ursprünglich aus liverpool stammenden trios
vereint tanzbare synthie-disco-klänge mit textzeilen wie "your
body is a weapon - and it makes me wanna cry".
aber mal schön eins nach dem anderen. frontmann matt "murph"
murphy hielt sich während der entstehung des albums nach eigener aussage
zeitweise in l.a. auf. demnach ginge es auf dem album "um neid
und um die mühen und die affektiertheit und um die sorgen und die angst,
die eine stadt wie los angeles - wie jede andere große stadt in der
welt - umgibt". aha. für diese erkenntnis hätte er sicher auch
einfach für ein wochenende nach hamburg kommen können, nur ist das wetter
in l.a. wahrscheinlich um eine winzigkeit besser.
wie auch immer: dass eine musikalische auseinandersetzung mit den o.g.
themen für den hörer auch durchaus unterhaltsam sein kann, beweisen
discokracher wie "give me a try", "be your shadow"
und "this is not a party", die mit stampfenden beats und harmonischen
synthieklängen selbst den größten tanzmuffel zumindest zum rhytmischen
zucken des großen zehs verleiten dürften.
etwas gemächlicher aber nicht weniger synthielastig geht es bei songs
wie "emoticons" und "greek tragedy" zu. vielleicht
nicht ganz so tanzbar, aber das oben bereits erwähnte pathos lädt dazu
ein, beim mitsingen das gesicht möglichst theatralisch zu verziehen.
dann wäre da noch der song "headspace". der reiht sich eigentlich
nahtlos in erste kategorie ein, verdient aber einen eigenen absatz,
werden beim hören doch erinnerungen an baywatch wach. also... wenn man
denn baywatch gesehen hätte. was der autor natürlich nieeeeeee getan
hat.
fazit: ein sehr unterhaltsames album, auf dem (wie ich finde) der ein
oder andere persönliche sommerhit 2015 schlummern könnte.
(lm)
the
wombats @ world wide web
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