the divine comedy - foreverland

(divine comedy records/pias)
da
hat sich aber einer wirklich zeit gelassen! neil hannons aka "divine
comedy"s letztes album "bang goes the knighthood" liegt
schon ganz sechs jahre zurück. da kann man ja schon beinahe von einem
comeback-album reden.
und wie hört sich das an? eigentlich exakt so, wie es die geneigten
"divine comedy"-hörerinnen und hörer wohl vermuten würden.
die stücke mischen die zuletzt reduzierten arrangements mit dem versuch,
an die orchestralen meisterwerke vergangener zeiten anzuknüpfen. wie
in der single "catherine the great", die mit der unbekümmerten
poppigen art an "generation sex" oder "becoming more
like alfie" erinnert, funktioniert das auch. der titelsong könnte
mit seinen scott walker anleihen von "absent friends" stammen.
das sind dann die guten momente.
bei einigen songs fragt man sich allerdings und leider, was sich hannon
wohl dabei gedacht hat. das fällt mir sehr schwer zu schreiben, hat
er doch bei mir einen ganz gewaltigen sympathie bonus, der mich einiges
verzeihen und ihm echte narrenfreheit lässt. in "napoleon complex"
und "funny peculiar" singt eine dame mit seltsam quäkiger
stimme mit, sodass die guten ansätze der stücke ins lächerliche gezogen
werden – vermutlich unabsichtlich. oder "how can you leave me on
my own": mit albernem backgroundgesang erscheint das stück wie
eine schwache "electric light orchestra"-kopie. hinzu kommen
einige songs, die nicht schlecht sind, aber zu anderen zeiten vermutlich
zu b-seiten degradiert worden wären.
zum ende gibt es dann aber noch zwei highlights: einmal versucht hannon
etwas neues, wenn er in "a desperate man" südamerikanische
rhythmik mit seinem unverwechselbaren orchestralem pop verbindet. das
funktioniert überraschend gut. und mit "other people" findet
sich das wohl beste stück von "foreverland" fast am ende und
ist ein kleinod, das allein mit hannons gesang beginnt. nach und nach
kommen streicher hinzu und lässt wieder den großen scott walker durchschimmern,
nur um mit einem abrupten "blabla" zu enden.
"forverland" ist keine schlechte platte, lässt aber viel zu
oft sehnsüchtig an vergangene meisterwerke von "the divine comedy"
zurückdenken.
(volker kindt)
the
divine comedy @ world wide web
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