(caroline records/universal)
der
pfälzer bub max gruber alias drangsal hat mit seinem - von vielen mit
spannung erwarteten - debutalbum "harieschaim" vieles übertroffen,
was man zu hoffen gewagt hatte. völlig losgelöst wildert er im terrain
von 80er post punk und new wave herum, das es eine wonne ist. gerade
die frühen depeche mode, the cure und human league scheinen es ihm angetan
zu haben. jegliche leugnung dieser einflüsse sollte er daher in zukunft
vermeiden, würde das dann doch eher albern bis borniert wirken. nein,
drangsal sollte dazu stehen, sich an den besten rezepturen alter helden
bedient zu haben und diese zu einer neuen gemengelage mit wirklich tollen
indiepopsongs gemixt zu haben. ndw triff auf postpunk und new romantic
anno 1984.
die erste singleauskopplung "allan align", die ende 2015 auftauchte,
lies durchblicken, was für ein juwel drangsal für die deutsche indiepopkultur
werden kann. und "harieschaim" kann zum glück die dadurch
enstandene erwartungshaltung voll erfüllen und ist mit hits nur so gespickt.
selbst wenn ihm kritiker durchgezirkeltes marketing und gespielte antihaltung
gegenüber dem schlimmen hipstertum in berlin kreuzberg vorwerfen, hey,
fair enough! drangsal schaffen es, eine lücke zu schließen, die bands
wie die nerven, karries oder messer nie ganz gelungen ist. definitiv
das indiealbum des jahres 2016 aus hiesigen landen.
großes tennis das!
(benny ruess)
drangsal
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