home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

exploded view - exploded view

(sacred bones/cargo)

exploded view - exploded viewhinter "exploded view" verbirgt sich unter anderem anika hernderson aka "anika", die mit "beak>", dem portishead-ableger, ein sehr interessantes album zwischen kraut und avantgarde gemacht hat. genug namen. in mexiko traf sie auf drei produzenten, mit denen sie nun als "exploded view" firmiert. von der plattenfirma als etwas ganz neues gepriesen, unterscheidet sich das neue projekt musikalisch kaum von "anika". aber das ist auch überhaupt nicht schlimm, warten wir ja seit 2010 vergeblich auf den nachfolger des debuts.
noch immer ist der gesang leicht schräg und gesprochen und erinnert damit an nico. die musik pendelt zwischen treibendem krautrock, 60ties psych und avantgarde. hall auf gesang und gitarre unterstützen die entrückte stimmung der platte. für den dancefloor ist das allerdings trotz der rhythmen eher nichts.
drei stücke heben sich von dem rest deutlich ab. einmal die single "no more parties in the attic", die beinahe eingängig und ein wenig postpunkig geraten ist. "killjoy" beginnt recht sperrig mit reduzierter bass, gitarre und bass improvisation und erweckt dadurch den eindruck von wenig zugänglichkeit. wenn allerdings nach etwa der hälfte "anika"s gesang einsetzt, singt sie für ihre verhältnisse eine wunderschöne melodie. dadurch entsteht eine spannende ambivalenz. "like descending" kommt ganz ohne beats aus und spaced ähnlich vor sich hin, wie man es von frühen "weyes blood" platten kennt.
"exploded view" ist hier eine höchst spannende platte gelungen, der man zuhören muss. wer das tut, wird sich ihrer magie kaum entziehen können. eine echte überraschung!

(volker kindt)

exploded view @ world wide web