(infectious/bmg)
das
aktuelle vierzehnte album der manchester- und britpop legende james
kann man von zwei unterschiedlichen standpunkten aus hören... entweder
indem man ihnen zunächst allerallerhöchsten respekt zollt, respekt,
bewunderung, nicht endende begeisterung für ihr lebenswerk, ihre fülle
an hymnen und hits und ihre über 30-jährige karriere. so gesehen haben
sich james über die drei jahrzehnte natürlich immer weiter entwickelt,
auch aktuelle einflüsse - insbesondere aus uk - mit in ihren sound integriert
(gitarrenpop, madrave, britpop) und warum sollte es da mit "girl
at the end of the world" anders sein. genau, diese werk klingt
daher zunächst einmal neu, vielleicht auch etwas ungewohnt und betont
- wertfrei - einfach die differenz zu dem meisten, was james bisher
gemacht haben. insbesondere die modernen dancebeats und -sounds verwundern
nicht, wenn man weiss, dass max dingel, der u.a. mit white lies und
den killers zusammengearbeitet hat, "girl at the end of the world"
produziert hat. so weit so gut.
von einer anderen seite zugehört, könnte man aber aus dem bedauern fast
nicht mehr herauskommen. die alten glorreichen zeiten sind unwiderbringlich
vorbei und dieses album macht das einmal mehr deutlich. kein "laid",
kein "how was it for you", kein "getting away with it"
und schon gar kein "sit down" wird die siebenköpfige britische
combo jemals wieder schreiben. so könnte der schluss lauten! und mehr
noch, viele songs auf "girl at the end of the world" bleiben
ausgesprochen flach und belanglos, da kann die auf modern gebürstete
produktion auch nichts dran ändern. so gesehen verwundert es wohl nicht,
dass hier ausgerechnet "feet of clay" - balladesk und recht
konventionell arrangiert - ihr bestes stück ist und den nachhaltigsten
eindruck hinterlässt.
außerdem, wo bitte schön ist die wunderschöne markant kehlige stimme
von tim booth, die james früher oft zusätzlich einen ganz eigenen stempel
aufgedrückt haben? kaum was von zu hören!
james machen es mir damit als alten fan tatsächlich nicht gerade leicht,
diesen "neuen" sound zu mögen, wirklich als authentisch anzunehmen
(wobei ich james nichts unterstellen will) und die vergleiche mit ihrem
frühwerk" wirklich sein zu lassen. denn bei einem solchen vergleich
können james nur verlieren!
(marco flöß)
james
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