(svart/cargo)
zur
kurzen einordnung: anfang der 2000er gab es electroclash. tanzbare,
von 80ern sehr beeinflusste indiemusik. einer der hits der zeit: "op:l
bastards" mit "scorpius". aus den trümmern der band entstanden
"k-x-p".
von dem sound von damals hat man sich in weiten teilen emanzipiert und
legt nun mit "III part II" auch schon das vierte album vor...
welches eigentlich der zweites teil des dritten ist, wie ja schon der
name vermuten lässt.
die musik lässt sich selber ganz schwierig kategorisieren. das info
verrät, dass das werk zwar in der einöde nahe helsinkis aufgenommen
wurde, aber die moderne und unbegreiflich werdende welt widerspiegeln
soll. da geht es mal um drohnen und das anonyme töten ("siren")
oder um radioaktiven abfall. diese ambivalenz findet sich dann auch
in der musik auf "III part II". eine zerrissenheit zwischen
druckvollen sounds und repetitiven an resignation gemahnende songstrukturen.
krautartige songs treffen auf den dancefloor und werden mit psychedelischen
klängen verquirlt. der gesang findet sich – wenn er überhaupt stattfindet
– im hintergrund und verhallt. 80er synthie oktavbässe oder schneidende
sägezahnsounds sowie bisweilen treibende beats ("air burial")
sorgen dafür, dass auch längere stücke von 7 oder 8 minuten nicht langweilig
werden. "transuranic heavy elements" am ende der platte könnte
auch ein 80er jahre bbc serien soundtrack sein. die "dreibeinigen
herrscher" laufen da geradezu vor dem inneren auge vorbei.
die zerfasertheit und zerrissenheit macht es hörerinnen und hörern nicht
leicht einen zugang zu k-x-p zu finden, ist hier aber sicher ein der
besten musikalischen umsetzungen von kritik an zukunftsgläubigkeit und
dem zustand unserer heutigen welt.
(volker kindt)
k-x-p
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