(cargo/cargo)
die
alte geschichte vom vollblutmusiker mit hang zum exzessiven alkoholkonsum
ist auch auf den multiinstrumentalisten ran nir aus tel-aviv anzuwenden.
ähnlich wie damals david bowie suchte dieser ausgerechnet in der partymetropole
berlin unterschlupf, um ruhigere zeiten anbrechen zu lassen und nicht
in alte verhaltensmuster zurückzufallen. hier bastelte er fast im alleingang
und lediglich mit unterstützung von befreundeten sound-technikern an
der langspielplatte "time to bleed". in klassischen rockarrangements
erzählt er hier rauchige und whiskeygetränkte geschichten über die zeit,
zukunft, vergangenheit und die furchtbar schöne gegenwart. das klingt
dann teils bluesig, mal wie tom waits, "alice in chains" oder
auch mal etwas moderner wie "tv on the radio". durchweg kann
man sagen, dass nir eine ziemlich genaue vorstellung von seinem sound
hat und diese auch konsequent durchsetzt, ohne bemüht auf den derzeitig
angesagten sound zu schielen. genau das macht dieses album so sympathisch
und auch vor und nach dem nächsten und übernächsten hype noch so hörenswert.
(mw)
lfnt
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