(pias)
wow!
ganz stark, was die belgische band "newmoon" gleich zum beginn
ihres debutalbums "space" da präsentiert! der opener "helium"
bewegt sich irgendwo zwischen sphärischem indie und melancholischem
shoegaze und pustet mich mit seiner verträumten melodie gleich erstmal
mehr oder weniger aus den socken... in über 50 jahren popgeschichte
dürften sich unzählige bands darüber den kopf zerbrochen haben, mit
welchem song ihr album eröffnet werden soll. wird der hit oder einer
der hits gleich zu anfang verballert und ködert man damit den hörer
(einerseits) oder weckt man erwartungen, die man in der folge nicht
halten kann (andererseits)?
"newmoon" haben sich offensichtlich für das erstere entschieden
und erreichen damit bei mir, mich - mit einer gewissen grundspannung
- ihrem debut weiter zuzuwenden. tatsächlich bietet "space"
soviel substanz, dass sich das intensivere hinhören auszahlt... "newmoon"
beziehen sich im weiteren verlauf noch eindeutiger auf frühe shoegazewurzeln,
wie sie sich in der post-ride-ära ab mitte der 1990er bei vielen bands
entwickelt haben! immer wieder branden teils krachige gitarren auf,
wechseln sich ab mit ruhigen sphärischen passagen und treffen auf melancholische
vocals.
in der mitte von "space" gibt es zwar einen kleinen hänger,
aber der ist nicht von dauer. vielmehr meldet sich das quintett zum
abschluß mit zwei epischen und genretypischen "über-5-minütern"
zurück und macht seine scheibe so zu einer richtig runden sache, einem
bemerkenswerten debut!
(marco flöß)
newmoon
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