of montreal - innocence reaches
(polyvinyl/ada global)
es
gibt nicht viel an popmusik, das kevin barnes, kopf von "of montreal",
noch nicht ausprobiert und irgendwie auf seinen unzähligen platten verwurstet
hat. nun ist – zumindest in teilen – synthie pop dran. das offenbart
schon die single "it's different for girls" und funktioniert
da auch wunderbar. wie immer packt barnes in einem songs ideen, aus
denen andere bands ganz alben machen würden. das schreib ich vermutlich
in jeder "of montreal" rezension. allerdings kann das auch
nicht genug betont werden, so grenzenlos scheint barnes kreativität
zu sein.
also synthie pop und ein wenig disco, teils bemüht modern ("a sport
and a pastime") machen es wieder schwer, worte für das zu finden,
was man auf "innocence reaches" zu hören kriegt. barnes ist
seit zwei jahren geschieden – so das info - was zu einer verarbeitung
auf der einen und seltsamen erlebnissen und begegnungen auf der anderen
seite führte. und ausdruck dieser emotionalen konfusion soll nun dieses
album sein. das beschert uns für "of montreal"-verhältnisse
sogar hier und da ein paar düstere momente. und das ist vielleicht auch
ein problem. denn ab album-mitte gelingt es innocence reaches"
nicht mehr mitzureißen. es findet sich auch hier kein schlechter song.
aber die musik hat eine tendenz zum plätschern. kurz: "innocence
reaches" ist eine prima platte, aber gehört sicher nicht zu den
stärksten werken von "of montreal".
(volker kindt)
of
montreal @ world wide web
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