(orden/alive)
die
meisten rezensionen zu "pink turns blue" beginnen damit, dass
die kölner band in den 80ern so etwas wie die deutschen "cure"
waren. das würde ihnen aber nicht gerecht, waren gerade die ersten vier(!)
alben ausgesprochen eigenständig und jedes für sich sehr vielseitig.
es würde auch die weitere bandgeschichte außer acht lassen: mic jogwer,
kopf und sänger der band, hat etwa die ersten demos von "suede"
mit aufgenommen (siehe unser interview zum re-union album). der brit
pop oder auch indie pop zog ein bei "pink turns blue", dann
der split. 2005 kam die re-union. man besann sich auf die frühzeit,
fügte der musik allerdings einige vermeintlich zeitgemäße klänge wie
seltsame gitarren, schlimme synthieflächen und ebenso unguten backgroundgesang
hinzu. die platten hatten trotzdem ihre momente, über die schwachpunkte
konnte man aber schwerlich hinweghören.
als ob es ihnen jemand gesagt hätte, haben sie genau diese schwachpunkte
nach einer beinahe 6-jährigen pause der neu-orientierung ausgemerzt.
offensichtlich in anlehnung an ihr viertes, extrem reduziertes album
"aerdt" bringen die herren – nun wieder auf ein trio geschrumpft
- "the aerdt – the untold stories" heraus. wie beim über 20
jahre alten "aerdt" wird hier alles auf das wesentliche reduziert.
die meisten stücke werden aus einem gerüst von gitarre, bass, schlagzeug
und jogwers eigenwilligem gesang zusammengehalten. und das macht die
neue platte so gut: das ist zwar so absolut nicht neu, aber erinnert
an ihre besten platten: das debüt "if two world kiss" und
eben "aerdt". trotz aller 80er-bezüge kommt "the aerdt
– the untold stories" dabei auch noch überaus zeitgemäß daher.
ich weiß nicht, ob man bei einer beinahe 6-jährigen pause von einem
erneuten comeback reden kann, aber falls ja: comeback gelungen!
(volker kindt)
pink
turns blue @ world wide web
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