(perfect sound forever records)
das
quintett aus london bezeichne ich mal ganz ungeniert als die aktuell
unterbewerteste indierockband englands. wäre die musikwelt gerecht,
wären sulk schon jetzt große stars im indierock-zirkus. bereits das
debut der band um sänger jon sutcliffe vor drei jahren lies aufhorchen,
aber auch nicht wenige kritiker aufheulen, die einfach zu viele stone
roses oder mad rave-zitate fanden und der band zu wenig eigene authentizität
unterstellten. wo aber ist eigentlich das problem, wenn jon sutcliffe
einfach bessere songs als ian brown schreibt? spätestens nun mit "no
illusions" müssten diese stimmen aber verstummen, den sulk haben
vielleicht eines der besten britischen psychedelic-indiepop-alben 2016
geschaffen.
sulk haben nie einen hehl daraus gemacht das sie ihre vorbilder gerne
zitieren. ok, nach wie vor schimmern vorbilder wie stone roses, the
verve oder inspiral carpets durch, aber "no illusions" ist
voll mit hymnen und hooklines die jedem indie- und britpop-fan ein lächeln
ins gesicht zaubern müsste. "the tape of you" ist einer der
besten tanzbaren dreampop-songs des jahres und auch die anderen neun
tracks wissen zu gefallen. zehn songs und kein einziger ausfall. hallo?
wo hat man das heute denn noch!
ein befreundeter radioredakteur sagte mir jüngst, das "no illusions"
das album sein könnte, das die stone roses nach ihrem legendären debut
von 1989 nicht mehr hinbekommen haben. so kann man das auch sehen. für
mich ist die scheibe auf jeden fall jetzt schon eine meiner lieblingsplatten
des jahres und wenn "no illusions" nicht endlich der durchbruch
für sulk ist verstehe ich die musikwelt nicht mehr. daher: absolute
kaufempfehlung!
(benny ruess)
sulk
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