swans - the glowing man
(young god records/mute)
was
will man nach 35 jahren noch von michael gira und seinen legendären
swans erwarten? die band hat in über 3 jahrzehnten eigentlich alles
gesagt und ihr kult-nimbus ist unumstritten!
"the glowing man" klingt nun wie ein abgesang auf alles was
vorher war. aber völlig unnötig wurde das werk auf zwei stunden gestreckt,
gute progressive hooklines werden gebrochen, der krach weitestgehend
weggelassen, die einstige radikalität klingt nur noch peripher durch,
weit weg von konventionen und gespickt mit apokalyptischen soundlöchern.
wer the swans mag schätzt ja deren unberechenbarkeit und in klangkunst
verpackte verweigerungshaltung. doch "the glowing man" stellt
nun möglicherweise auch jene auf eine harte probe. die gerüchte, das
dies ihr letztes werk sein könnte, sind bei diesem langweiligen aufgeblasenen
geplänkel gar nicht mal so abwegig. gegenüber den beiden fulminanten
vorgängern "the seer" und "to be kind" schmiert
die scheibe auf jeden fall ordentlich ab. da fehlt es an dynamik, denn
die sakrale aufgesetzte aura der songs verliert leider schnell an magie
und zugkraft.
das ganze wirkt auf mich wie ein abgesang und wäre nach einem solchen
werk fast schon die logische konsequenz und zugleich der unschöne abgang
einer großen legende. ich hatte mir einfach viel mehr erhofft.
(benny ruess)
swans
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