alien stadium - livin' in elizabethan times

(domino/goodtogo)

wenn zwei britische musik-urgesteine auf einander treffen, kann das nur urbritisch klingen. so auch hier – auch wenn das hier abseits von britpop klischees stattfindet: dj steve mason und keyboarder martin duffy (primal scream, felt, charlatans) haben mit "livin' in elizabethan times" eine ironische wie nachdenkliche debüt ep aufgenommen.
der opener vereint rockklischees von "primal scream" in glatt gebügelt mit einer so wunderbaren melodie, dass sie sich nach einmaligem hören bereits in den ohrgängen festgesetzt hat. da passen dann auch die blubbernden synthies und die bläser hervorragend dazu. track zwei ist ein stampfer mit dunklen erinnerungen an den rave der frühen 1990er überlagert von abermals einer feinen gesangsmelodie und verspielten sounds. "the moon is not your friend" erinnert ein wenig an "divine comedy" in spacig. ratlos lässt einen hingegen "titanic dance" zurück. die schönen melodien treffen hier auf einen plumpen techno beat und unpassend überladene arrangements – und auch noch auf jubeln vom band! da bricht dann doch die britpop großmeierei durch.
auch wenn es nur vier tracks sind, bietet die "livin' in elizabethan times" mehr als manch anderes album. ich hätte da noch einen verbesserungsvorschlag: die herren könnten die bläser/streicher keyboards doch gerne durch echte bläser/streicher oder zumindest durch weniger nach plastik klingende sounds ersetzen. bis dahin, warten wir das album ab.

(volker kindt)

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