andreas dorau - die liebe und der ärger der anderen
(staatsakt/caroline)
hm.
eigentlich bin ich herrn dorau ja durchaus wohl gesonnen. aber um es
vorweg zu nehmen: "die liebe und der ärger der anderen" hört
sich so an, als würde er versuchen, zeitgemäß oder gar modern zu klingen
und trends hinterher zu laufen. der versuch, den alten 80er "dorau
sound" in die jetzt-zeit zu übertragen, mag leider nur bei wenigen
stücken auf cd 2 der doppel-cd wirklich gelingen.
besonders schlimm ist der gefühlt in fast allen songs enthaltene zweistimmige
gesang: dorau im duett mit einer piepsigen frauenstimme. wenn die pieps-stimme
mal von "stereo total"'s francoise cactus unterbrochen wird,
oder dorau durchweg allein singt, blitzen die stärken des albums auf.
"liebe kaputt" ist sicher der stärkste track. tanzbarer minimal
wave-artiger pop reißt mit finesse mit und auf die tanzfläche.
cd 1 weckt unschöne erinnerungen an schlager. da muss der groovy beat
leider scheitern ("liebe in dosen"). ja, die texte sind teilweise
wirklich gelungen und unterhaltsam. die ironische brechung macht die
musik trotzdem nicht besser.
alte fans werden dem sicher was abgewinnen können, aber neue wird dorau
mit seinem mittlerweile zehnten album sicher nicht gewinnen können.
(volker kindt)
andreas
dorau @ facebook
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