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dave clarke - the desecration of desire

(skint/bmg)

dave clarke - the desecration of desiremit dave clarke besinnt sich ein weiterer alter techno-haudegen auf seine wurzeln. in diesem fall auf punk, industrial und noise. auf seinem erst dritten longplayer in 22 jahren(!) geht dave clarke die struktur des albums wie in einem buch an. chronologisch erzählt es eine geschichte. in zeiten von streamingdiensten, in denen kaum noch jemand ganze alben hört, ein vielleicht etwas mutiges unterfangen.
jedenfalls hört sich "the desecration of desire" in etwa so an, wie man sich das vorstellt, wenn man noch die info dazu gibt, dass diverse gäste ihren gesang beigesteuert haben: louisahhh, mt.sims, mute, mark lanegan, gazelle twin und anika.
die tracks reichen von downbaetigem trip hop ("is vic there?") über düsteren ambient/industrial sound ("frisson") und an 80er minimal erinnernden techno ("pasmatics") bis hin zu dem düsteren filmmusikartigen "charcoal eyes" und dem destruktiven "cover up my eyes". mein persönliches highlight ist das stück "i'm not afraid" mit "anika". es pendelt zwischen den polen kraut und 80er wave hin und her. durch "anikas" entrückten sprechgesang erhält der song seine sehr eigenständige stimmung.
das info nennt "the desecration of desire" in sich geschlossen. ich empfinde es etwas zerfasert, aber nicht in negativem sinne. wenn man sich nicht von teils etwas sperrigen tracks abschrecken lässt, gibt sich dieses werk wie ein geschmacksicheres mixtape.

(volker kindt)

dave clarke @ world wide web