home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

dhani harrison - in parallel

(bmg/warner)

dhani harrison - in paralleldhani harrison teilt sich das schicksal mit musiker/innen wie sean lennon, die kinder der übergroßen "beatles" sind. gerade bei harrison, dessen vater george harrison sich zwar in der öffentlichkeit eher zurückhielt, aber heute von vielen als der wichtigste "beatle" angesehen wird, dürfte es da einige schwierigkeiten der identitätsfindung als musiker gegeben haben.
so ist der 39-jährige schon lange und viel musikalisch aktiv, veröffentlicht aber erst jetzt sein solo-debüt. wo sean lennon den kampf aufgegeben hat, sich eine völlig eigene identität außerhalb des väterlichen schattens aufzubauen und sich mehr dem epigonentum hingegeben hat, sucht harrison seinen eigenen weg.
seine stimme hört sich überraschend nach seinem vater an. auch die melodien erinnern an george. und der opener "never know" klingt psychedelisch wie vater harrison in seinen besten zeiten. dann zeigt sich aber, was dhani über die letzten jahre gemacht hat: filmmusik. er verbindet geschickt moderne sounds und cineastische elemente. beats und sounds lassen hier und da an "radiohead" denken. das ergebnis ist vielseitig geworden und erweckt den eindruck, ein soundtrack zu einem modernen sommerlichen film zu sein.
mich persönlich stört in vielen songs die mitsingende dame, die den stücken etwas die seele nimmt. das hätte dhani harrison doch besser selber singen sollen. ansonsten hört sich "in parallel" wie eine überttragung – ja, doch – des george harrison sounds in die jetzt-zeit an. es gibt sicher schlimmeres.

(volker kindt)

dhani harrison @ world wide web