elbow - little fictions
(polydor)
mit
ihrem unprätentiösen pop waren elbow wohl schon immer eine ausnahmeerscheinung.
wo ihr debüt 2001 noch wunderbar in eine zeit passte, in der sich coldpay
anschickten, die charts zu erobern und "quiet is the new loud"
das große ding war, wirkt ihr melacholisch schöner musikansatz heute
ein wenig aus der zeit gefallen.
auch anno 2017 sucht man tanzbare tanzflächenstomper vergeblich bei
elbow. allerdings haben sie wieder zu ihrer alten stärke zurückgefunden.
ihre letzten alben kamen immer etwas ziellos und verzettelt daher. ihr
neues ist wieder rund geworden und erscheint wie eine in sich geschlossene
welt – um mal ein kitschiges bild zu bedienen. tatsächlich könnte man
bei oberflächlicher betrachtung ihre musik als belanglos abtun. schenkt
man den stücken aber ein wenig aufmerksamkeit, wachsen sie und entpuppen
sich als wunderbare kleinode. wie der titel "little fictions"
schon andeutet: es geht um die kleinen großen geschichten zwischen menschen.
und das haben elbow musikalisch perfekt umgesetzt.
dass ihnen hier das beste album seit langem gelungen ist, sehen die
inzwischen auf ein quartett geschrumpften elbow laut info genauso. vergleiche
mit dem großen "the seldom seen kid" ziehen sie. das sehe
ich ähnlich.
ja, ihre musik scheint aus der zeit gefallen, aber vielleicht gerade
in unruhigen zeiten wie heute ist ein album wie dieses vielleicht genau
das richtige.
schöne platte!
(volker kindt)
elbow
@ world wide web
|
|