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jenn grant - paradise

(ba da bing)

jenn grant - paradisedie kanadierin jenn grant veröffentlicht mit "paradise" ihr neues album. es folgt auf das erfolgreiche und vom feuilleton gelobte "compostela", für das grant zwei juno awards nominierungen erhielt. nach über 300 konzerten und einer ausgiebigen tournee zog sich grant anschließend in ihr heimstudio in lake echo, nova scotia, zurück. wo, wenn nicht hier, könnte man besser an musikalischen werken arbeiten… zu beginn ihres neuen albums fliegen uns im titeltrack klangflächen entgegen, die ihren platz zwischen pompösem pop, zurückgenommener elektromusik und balladesker liedkunst suchen. "beach house" sind nicht fern, weder in tonaler ausgestaltung des gesangs noch in den träumerischen melodien und traumhaften klangpassagen. grant bricht dabei den engen indiekosmos, der uns aus baltimore bekannt ist, auf und erweitert ihre lieder um r&b elemente und öffnet sie hin zum tanzbaren pop, oft unweit (und gefährlich nah) der großen geste und eines überschattenden pathos. doch grant findet ihre wege immer wieder zurück in ihre heimat, nach lake echo, besinnt sich auf die ursprünge der musikalischen genres: weniger scheint mehr - trotz oft pompös und komplex anmutender arrangements. emotional, im geiste einer vergessenen nostalgie und des einst dagewesenen teenage dramas berührt das album insbesondere zu beginn, in dem grant über themen wie liebe, glauben, sehnsucht, sex und tod singt. man darf gespannt sein, ob grant ihre konzerte (ab mai auf europatour) in intimer atmosphäre oder auf den großen bühnen mit epischer geste insziniert.

jf

jenn grant @ world wide web