(tumbleweed/broken silence)
eins
kann man dem berliner duo "krälfe" sicherlich nicht vorwerfen:
gewöhnlich zu sein. angefangen haben sie vor 5 jahren als reine insrumental-band,
deren stücke ausschließlich mit bass und schlagzeug aufgeführt wurden.
trotz der sehr rudimentären möglichkeiten einer solchen besetzung, funktionierte
das prima. bei album nummer zwei gehen die zwei nun neue wege – zu wenig
weiterentwicklungsmöglichkeiten bot die beschränkung auf bass/schlagzeug.
so begannen die beiden mit overdubs herumszuprobieren. und so finden
sich auf "konserve", dessen name eben genau auf dieses verfahren
zurückgeht, gesang, gitarren und das auch mal alles zusammen mit gitarre
und bass. live werden sie da wohl verstärkung brauchen.
wer nun ein einfaches gitarren/bass/schlagzeug/gesang album erwartet,
liegt völlig falsch. es ist verblüffend, welche vielseitigen ideen "krälfe"
aus den neuen möglichkeiten ziehen.
schon der opener beginnt nur mit bass. dann stösst im hintergrund cläre
caspars gesang orientalisch anmutend dazu, nur um später von einer surfigen
gitarre unterstützt zu werden. das hätte man auf einer noise rock platte
nun nicht erwartet! weiter geht's mit post punk, der besonders von caspars
besonderem gesang lebt. "tgo" könnte beinahe in der indie
disko um die ecke laufen: the organ oder so. es wechseln postrockige,
postpunkige und sphärische passagen einander ab. über allem schwebt
immer der noise rock "shellac"-scher prägung.
mein liebster track ist "jcs", der stark an "modern englishs"
"gathering dust" mit ein wenig "siouxsie and the banshees"
erinnert.
das mehr an instrumenten und vor allem der gesang tun "krälfe"
richtig gut. weitermachen!
(volker kindt)
krälfe
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