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(mute/rough trade)
 "it's
good to have our balls back after years spent being castrated."
kein zitat von donald trump nach der wahl zum präsidenten, sondern eine
feststellung des gründers von "lift to experience", einer
dreiköpfigen band aus denton, texas, nach deren "wiedervereinigung"
in 2016.
josh t. pearson führte 1996 "lift to experience" zusammen,
die 2001 ihr einziges album "the texas jerusalem crossroads"
auf bella union veröffentlichten. nach über 15 jahren erscheint nun
ein re-release in verschiedenen ausführungen als doppel-cd und vinyl-boxset
(letzteres enthält neben den zusätzlichen peel sessions auch noch eine
4-Track ep). "lift to experience" spielen ihr album neu ein,
"neck deep in the heart of texas … remixing the album the way it
should have been mixed originally". der alte sound geht dabei nicht
verloren: mit großer geste und lärmigen, krachenden gitarren, die immer
wieder ins psychedelische abdriften (wo ginge dies besser als in texas?),
kracht uns der opener "just as was told" entgegen, der gesang
ist über die melodien gesprochen, die drums wirken unkontrollierbar.
erholt man sich vom überwältigenden ersteindruck, erkennen wir nuancen,
die auch die kritiker beim 2001 veröffentlichten debut hervorhoben.
"the texas jerusalem crossroads" widmet sich als konzeptalbum
der wiederkunft gottes und deutet (besser: bestimmt) texas als das gelobte
land. ein biblisches noise-fantasma, das viele kritiker unweit des großen
"loveless" von "my bloody valentine" sahen: eine
"teenage-sinfonie an gott" (pearson). der teils überraschende
und leitmotivische shoegazer spirit wird immer wieder beschworen und
sanftmütige passagen erinnern an jeff buckley und erlauben fieberhafte
stimmungswechsel von rohem gitarrenlärm zu kauzig-queeren balladen.
eine spannende mischung, die live, kurz bevor "lift to experience"
von bella union unter vertrag genommen wurde, ihren höhepunkt beim sxsw-festival
feierte, vor tausenden von zuschauern bei einem krachenden gewittersturm:
" what good is a sermon, if you don't have a congregation?"
(austin chronicle).
jf
lift
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