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mew - visuals

(play it again sam/rough trade)

mew - visualsdie dänische band hatte es nie leicht. angefangen als einfache indie popper, dachte sich sony irgendwann, die band groß rauszubringen und gaben ihnen offenbar viel geld in die hand, um ihren popsound zu perfektionieren. das passierte auch, allerdings vermutlich nicht so, wie sich das label das dachte: zwar kleisterten die damals noch vier herren ihre zuckersüßen melodien mit wahnsinnigen sounds zu, brachen allerdings die süße mit seltsamen breaks und arrangements, so dass sie das kunststück hinbekamen, sowohl die fans von süßem pop als auch die fans von anspruchsvollem pop abzuschrecken.
inzwischen ist das erste album genau 20 jahre alt. und was hat sich im "mew"-universum getan? schon seit einigen alben auf ein trio geschrumpft scheinen sie ihren frieden mit sich und der welt gemacht zu haben. sie müssen ihr können niemandem mehr mit sperrigen arrangements beweisen. zurück auf einem indie label lassen sie den pop von der leine. schwelgerische klänge von synthies, gitarren, streichern und auch mal bläsern umschlängeln den stets im mittelpunkt stehenden gesang. melancholie durchzieht "visuals". passender hätte das artwork kaum gewählt werden können: schrill bunte gesichter auf dunklen köpfen und vor dunklem hintergrund. die gesichter zeigen eine vordergründige freudigkeit, die ständig von einer düsternis umgeben ist.
leider hinterlassen die überladenen arrangements ein gefühl von gleichförmigkeit. ansonsten ein feines album, desen abschlusstrack "carry me to safety" besonders durch seine schöne melodie heraussticht.

(volker kindt)

mew @ world wide web